Geschichtliches

Die handwerklichen Fähigkeiten der Furnierherstellung und des furnierens ist seit mehr als 3.000 Jahren bekannt. So erlauben archäologische Funde von furnierten Möbeln aus Ägypten und dem Römischen Reich die Geschichte des Furniers bis in das 15. Jahrhundert v.Chr. zurückzuverfolgen. Der Erfindung des Furniers liegt die Beobachtung zugrunde, dass einmal massives Holz arbeitet, zur Rissbildung und zum Verziehen neigt, aber auch die Notwendigkeit, mit wertvollen Hölzern sparsam umzugehen. Aufgrund von erhaltenen Objekten, aber auch von Abbildungen auf Grabmälern und Keramiken, kann man den Weg des Furniers von Ägypten über Griechenland und das Römische Reich bis in das Mittelalter verfolgen. Eine Blütezeit für das Furnier war die Renaissance, das Barock und das Rokoko - Zeitalter. Die Herstellung selbst kleiner Mengen Furnier war zu der damaligen Zeit arbeits- und zeitaufwendig, so dass diese Technik ausschließlich für dekorative Zwecke eingesetzt wurde und die hergestellten Objekte wohlhabenden Bevölkerungsschichten vorbehalten war.

Anfang des 19. Jahrhunderts gelang es, die Arbeitsmethoden der Furnierherstellung zu mechanisieren. Der Übergang von der handwerklichen zur industriellen Herstellung und Verarbeitung der Furniere in großen Mengen ermöglichte die Entwicklung einer Industrie, deren Aufgabe es war und ist, aus einem organischen, naturgewachsenen Rohstoff mit einer unendlichen Vielfalt von Merkmalen und Erscheinungsbildern ein Material zu gewinnen, das in modernen Industriebetrieben, in Großserien weiterverarbeitet werden kann. Die erste Furnierfabrik in Deutschland wurde 1843 gegründet. Diese und andere kurz danach entstandenen Werke arbeiteten alle mit Furniersägen.

Mit der Aufstellung der ersten Messermaschinen (1870) entstand die heutig Furnierindustrie.

Heutige Bedeutung:

Aufgrund der zunehmenden Bedeutung und der wachsenden Verwendung von Holzwerkstoffen in der Möbel-, Türen- und Paneelindustrie sowie im Innenausbau war Furnier bis Mitte der 60er Jahre das dominierende Oberflächenmaterial.

Ab den 70er Jahren erhielten konkurrierende Oberflächen wie z.B. Melaminfilme und Dekorfolien größeres Gewicht, nicht zuletzt deshalb, weil die Holzreproduktionen immer perfekter wurden, und Folien u.ä. preiswerter und leichter zu verarbeiten sind. Furnier verlor seien beherrschende Bedeutung.

Um diesen Trend entgegenzuwirken, und die Marktposition von Furnier zu stärken und zu verbessern, wurde 1996 die “Initiative Furnier und Natur e.V. (IFN)” als Marketinggesellschaft der Furnierwirtschaft

Quelle: “Fachwissen Holz Furniere” (BD Holz - VdH)